DIABOLISCHES PRINZIP 9

Das Böse, Gottloses tun, erleuchtet


1. Mose 3,5: …an dem Tage, da ihr davon esset, werden eure Augen aufgetan… 

Essen und Erleuchtung hängen gemäss dem Teufel zusammen. Der Verstoss gegen das Gebot Gottes, die Wahl für die Sünde, sollen das wahre, emanzipierte, selbstbestimmte Leben und damit das vollständige und vollwertige „glücklich sein“ ermöglichen. Wie weit er damit gelogen hat, können wir aus der Menschheitsgeschichte entnehmen.

Es überrascht nicht, dass gerade die Zusammenhänge „geöffnete Augen“ und „Zugang zu Licht“ Grundelemente initiatischer Ritualistik sind. B. Vaillant schreibt in seinem Buch „Westliche Einweihungslehren“:

„Die Berufung zur Einweihung findet sich unter jenen in der Düsternis der Nacht umherirrenden spirituellen Vagabunden, die ihre Schule oder Kirche verlassen haben, weil sie ihr wahres Licht dort nicht gefunden haben. Sie möchten sich der Quelle des Grossen Lichtes nähern, das ihnen die Geburt in ein neues Leben oder zumindest eine neue Daseinsform erlaubt.“

Der Teufel selbst wird oft als Lichtbringer – als „Luzifer“ – bezeichnet.

Das Bertelsmann-Universallexikon umschreibt den Begriff wie folgt:

„Lucifer: „Lichtbringer“ ... griechisch Phosphorus, lateinischer Name des Morgensterns,
nach Deutung der Bibel (Jesaja 14,12, Lukas 10,18) ein gestürzter Engel, der Teufel.“ 

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Der Aufruf des Teufels, Erleuchtung zu suchen, ist gleichbedeutend mit der Aufforderung, ihm das Vertrauen auszusprechen, an ihn zu glauben. Letztendlich versteht sich der Teufel – als der eigentliche Lichtbringer und damit als Gegenspieler Gottes. David Spangler, prominenter New–Age-Führer und ehemaliger Direktor der „Findhorn Foundation“, schreibt zu Luzifer:

„Das wahre Licht Luzifers kann nicht durch Sorge, durch Dunkelheit, durch Ablehnung hindurch wahrgenommen werden. Das wahre Licht dieses grossen Wesens kann man nur erkennen, wenn die eigenen Augen mit dem Licht des Christus sehen, dem Licht der inneren Sonne. Luzifer wirkt in jedem von uns, um uns in einen Zustand der Vollkommenheit hineinzuführen. Wenn wir in ein neues Zeitalter eingehen, das Zeitalter der Vollkommenheit des Menschen, wird jeder von uns auf irgendeine Weise an den Punkt gelangen, den ich als luziferische Initiation bezeichne. Dies ist das besondere Eingangstor, das das Individuum durchschreiten muss, um völlig in die Gegenwart seines Lichtes und seiner Vollkommenheit zu gelangen.“ 

[4] David Spangler, Reflexions on the Crist, 1978, zitiert aus die C. Cumbey, die sanfte Verführung,  Seite 165