Was ist eigentlich Schuld?


Sünde und Schuld sind heute Begriffe, die nicht ohne weiteres verstanden werden.
Vielleicht sollte man sich vor dem Durchlesen des Artikels zuerst mal den folgenden Youtube-Film ansehen.

Der Inhalt des Filmes ist schnell zusammengefasst: Da hat ein motivierter junger Mann über zwei Wochenende hin über 12'000 Yenga-Klötze zu einem Turm zusammengebaut. Nächste Woche soll das Team vom Guiness Buch der Rekorde kommen, damit es zu einem Rekordeintrag kommt. Ein Reporter, der den Erbauer interviewt und beeindruckt ist, von der Schaffenskraft des Mannes und der Grösse und Struktur des Turmes haut durch Unachtsamkeit der Turm um... Die ganze Arbeit ist futsch.

Der Journalist, der den Turm umgehauen hat, ist schuldig geworden. Er hat gesündigt. Aus eigenem Interesse (er wollte eine coole Story für sein TV) hat er die Interessen des anderen massiv gestört. Die Sünde ist der Schaden, der aus der Zerstörung des Tun erwachsen ist. Der Journalist kann den Schaden nicht mehr gutmachen. Der Zug für den Eintrag im Guiness-Buch ist abgefahren...

Gleiches verhält sich mit uns und Gott. Im Römerbrief steht:

Römer 1,18-21: Denn Gottes Zorn wird vom Himmel her offenbart über alles gottlose Wesen und alle Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten. Denn was man von Gott erkennen kann, ist unter ihnen offenbar; denn Gott hat es ihnen offenbart. Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt, so dass sie keine Entschuldigung haben. Denn obwohl sie von Gott wussten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen noch ihm gedankt, sondern sind dem Nichtigen verfallen in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert.

Jeder Mensch, du und ich, sind gegen Gott in mannigfacher Hinsicht schuldig geworden.
Unsere Sünde und unsere Schuld ergibt sich aus folgenden Sachverhalten:

  • Gott hat alles in einer perfekten und grossartigen Art geschaffen
  • Gott ist der aktive Erhalter dieser Harmonie und Ausgeglichenheit
  • Das Grundprinzip der Schöpfung ist die Liebe (Hingabe zugunsten anderer)
  • Gott möchte durch seine Liebe auch Harmonie in unser Leben bringen
  • In unserem Egoismus verweigern wir uns dieser Schöpfungsordnung immer wieder
  • In unserem Egoismus verweigern wir uns der Leitung des Schöpfers
  • Damit gefährden und zerstören wir Gottes wunderbares Werk
  • Wir schädigen uns selbst
  • Wir schädigen andere

Bild von Ruth Archer auf Pixabay 

Mit jeder egoistischen Tat (wo es um uns geht und nicht um andere) zerstören wir einen kleinen Teil der Schöpfung Gottes. Gleichzeitig entziehen wir uns Gott. Die Handlung gegen die Liebe ist die Sünde, das was dadurch zerstört wird in unserem oder anderen Leben oder auch an der Natur ist die Schuld, die uns erwächst.

Das üble an Sünde und Schuld ist, dass eine Wiedergutmachung nicht möglich ist. Wer einen Menschen getötet hat, kann nichts als Ausgleich bringen. Der Ermordete wird nicht wieder auferstehen. Den Sachverhalt illustriert auch folgende Geschichte.

Da waren zwei Freunde. Eines Tages ärgerte sich der eine über den anderen und er ging hin und erzählte allerlei Schlechtes über seinen Freund. Kurz danach bereute er sein Tun und bekannte dies seinem Freund. «Was kann ich tun, um den Schaden zu beheben», fragte er ihn. Der Freund nahm ein Federkissen und ging mit ihm auf einen Berg mit viel Wind. Er schnitt das Federkissen auf. Sogleich flogen die Federn des Kissens in alle Richtungen schnell davon. «Lies alle Federn wieder zusammen und füge sie ins Kissen», forderte dieser ihn auf, «dann ist deine Schuld getilgt». «Das kann ich nicht», sagt der Angesprochene, «das ist unmöglich». Darauf hin meinte sein Freund: «Ebenso wenig ist es möglich, dass du deinen Fehler wieder gut machen kannst… aber ich vergebe dir...»

Bild von Anja auf Pixabay 

1. Johannesbrief 1,5-9: Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis. Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und wandeln in der Finsternis, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit. Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde. Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.