DIABOLISCHES PRINZIP 15

Die vermeintliche Macht des Wissens


1. Mose 3,6: …und verlockend, weil er klug machte. 

Das für Eva verlockende in der Frucht ist die Klugheit. Klugheit bedeutet: Kenntnisse gewinnen und in bisher nicht bekannte Geheimnisse eingeweiht werden. Auch dieser Sachverhalt ist altbekannt.  Die Alchemisten des Mittelalters versuchten über Geheimwissen reich zu werden. Im Okkultismus werden Kenntnisse gesucht, die befähigen sollen, Mächte zu beherrschen (Zauberei). Diese Klugheit setzt auf den vorangegangenen Behauptungen Satans auf. Die teuflische These, dass Gott eine unpersönliche Kraft ist, bildet auch die Grundlage für die Überzeugung, dass diese göttliche Kraft manipuliert werden kann. 

Der bekannte christliche Autor Dave Hunt sagt in seinem Buch „Die okkulte Invasion“:

„Die wichtigste Grundlage des Okkultismus ist der Glaube, dass das Universum von einer unendlichen Macht durchdrungen ist, und wer in die entsprechenden Geheimnisse eingeweiht ist, sich diese Kraft zu seinen eigenen Zwecken nutzbar machen könne.“

(Dave Hunt, Die okkulte Invasion, Seite 93) 

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay 

Prof. Dr. Hans Biedermann, bekannter geisteswissenschaftlicher Experte, bestätigt diese Einschätzung bei seiner Behandlung der Ursprünge der Freimaurerei:

"Die Vorstellung, dass bestimmte Namen, geheime Worte und Töne Macht ausüben können, ist in vielen Kult- und Mysterienbünden enthalten und spielt naturgemäss auch in dem wenig erforschten Bereich der Wortmagie eine dominierende Rolle. Gottheiten, Dämonen, Engel, übernatürliche Wesenheiten aller Art müssen, dieser Ideologie zufolge, reagieren, wenn sie in der rechten Art – mit ihren geheimen Namen – angesprochen oder angerufen werden. Wer diese verborgenen Worte kennt, ist in der Lage, mit diesen Übernatürlichen zu kommunizieren oder sie sogar zu zwingen, dem Anrufer zu dienen. Dies ist nicht eine religiöse, sondern eine magische Grundhaltung.“

(Hans Biedermann, Das verlorene Meisterwort, Seite 90)

Aus diesem Grund gewinnt die Sprache eine neue Dimension. Sie ist nicht nur Kommunikationssymbol, sondern Machtmittel, um mit übersinnlichen Kräften, Geistern und Göttern in Verbindung zu treten und sie zu beherrschen. Aus christlicher Sicht ist in diesem Zusammenhang interessant, dass z. B. das Zungenreden im Mittelalter eine von Okkultisten gebräuchliche Technik war, um Kontakt mit der Geisterwelt aufzunehmen. 

Bei der Behandlung von Prinz Ludwig von Hessen-Darmstadt (1749–1823), einem eifrigen Freimaurer der Hochgrade, Alchemisten und Okkultisten, erwähnt das Internationale Freimaurerlexikon das Zungenreden als „Ursprache“:

„Ludwig spann sich immer mehr in okkulte Phänomene ein, sah in seinen Halluzinationen göttliche Manifestationen und redete in Zungen, der so genannten „Ursprache“. Diese mystischen Gedankengänge, die zu dem sonst immer auf seinen Vorteil bedachten Prinzen so gar nicht zu passen schienen, gipfelten in geheimnisvollen Logenplänen, von einem wahren und enthüllten Orden, „zur Ausführung des grossen Endzwecks, den Gott mit mir für uns vorhat“.